
Frage: Du hast mit „Tausend Farben dazwischen“ dein lyrisches Debüt gefeiert. Wie lange hast du daran gearbeitet?
Antwort: Also, vom Plan, meine Kurzgeschichten und Gedichte in einem Buch zu veröffentlichen, bis zur Veröffentlichung selbst, sind knapp eineinhalb Jahre vergangen. Vier Kurzgeschichten (u.a. „Aschesommer“) und ein paar der Gedichte sind aber schon wesentlich älter, die habe ich überarbeitet bzw. komplett neu geschrieben.
Frage: Aktuell arbeitest du an einem Jugendbuch. Möchtest du noch in ein weiteres Genre eintauchen?
Antwort: Tatsächlich reizt mich noch das Genre Fantasy, weshalb ich aktuell nur für mich selbst an einem Fantasyprojekt schreibe. Ob das allerdings jemals eröffentlicht wird, weiß ich nicht. Aber gerade habe unglaublich viel Spaß daran, und das ist die Hauptsache.
Frage: Du hast jetzt schon ein Buch veröffentlicht und arbeitest an deinem zweiten. Gibt es noch einen großen Wunsch, den du hast?
Antwort: Privat habe ich momentan nur den Wunsch, dass meine Lieben und ich gesund bleiben. Was das Autorendasein betrifft, habe ich den Herzenswunsch, dass mein Jugendbuch um Kaia und Emil ein liebesvolles Verlagszuhause findet.
Frage: Möchtest du dies auch wieder im Selfpublishing veröffentlichen?
Antwort: Ich würde mich mit dem Jugendbuch gerne bei Agenturen und Verlagen bewerben. Aber eine weitere Veröffentlichung im Selfpublishing schließe ich definitiv nicht aus. Ich habe unglaublich viel dazugelernt und tolle Selfpublisher*innen kennenlernen dürfen.
Frage: Wieso hast du dich für diese Form des Veröffentlichens entschieden?
Antwort: Mir war klar, dass ich als unbekannte Autorin mit Gedichten und Kurzgeschichten wenig Chancen habe, von einem Verlag unter Vertrag genommen zu werden. Und je mehr ich mich mit dem Thema ‚Selfpublishing‘ auseinandergesetzt habe, desto sicherer wurde ich, dass das für mein Debüt der perfekte Weg ist. Und ich würde es auch nicht anders machen wollen, denn ich kann die Gesamtarbeit, die in ein Buch fließt, jetzt viel besser ein- und wertschätzen. Selfpublishing bedeutet zwar eine Menge Verantwortung, aber eben auch Freiheit.
Frage: Welchen Tipps kannst du denjenigen mit auf den Weg geben, die auch schreiben möchten, es sich aber nicht trauen?
Antwort: Einfach anfangen. Beim Schreiben geht es nicht um Perfektion, es geht um Gefühle. Um das, was man erzählen möchte. Mir hilft es, mir jedes Mal bewusstzumachen, dass ich mir die Geschichte erst einmal selbst erzähle. Und dann, wenn das Grundgerüst steht, mache ich mich ans Überarbeiten. Stellt es euch wie beim Hausbau vor: Erst das Fundament, dann der Rohbau und zum Schluss die Inneneinrichtung.
Frage: Deine Ideen für Gedichte kommen sicher nicht nur zu Hause am Schreibtisch. Was war das ungewöhnlichste, auf dass du jemals geschrieben hast?
Antwort: Mh, über die Frage musste ich tatsächlich etwas länger nachdenken. Aber an etwas so richtig Ungewöhnliches kann ich mich leider nicht erinnern. Ich habe Gedanken entweder immer schon in Notizbüchern oder auf Blöcken festgehalten oder in der Notizen-App auf dem Handy.
Frage: Hast du denn schon immer Gedichte geschrieben?
Antwort: Nein. In der Schule konnte ich gar nichts damit anfangen, wenn ich ehrlich bin. Ich habe Gedichtsanalysen gehasst. Erst im Studium und durch Künstler wie Atticus habe ich die Liebe zum Gedicht entdeckt und mich verstärkt daran versucht.
Frage: Eigentlich hast du Lehramt studiert und arbeitest nun in einer Bücherei. Wie kam es dazu?
Antwort: Mir war bereits im Master klar, dass ich nicht mehr ins Lehramt möchte. Das Studium abzubrechen, war aber keine Option, deshalb habe ich mich nach Alternativen umgeschaut. Dabei bin ich auf die Stelle in der Bibliothek aufmerksam geworden, und ich bin so glücklich und dankbar, dass das geklappt hat. Der Job ist unglaublich vielseitig, ich fühle mich angekommen.
Frage: Was war für dich am aufregendsten, als du mit dem Schreiben begonnen hast?
Antwort: Zu sehen, wie aus Gedanken ganze Geschichten entstehen und wie unendlich groß die eigene Fantasie ist. Das Schreiben ist mein bester Freund, und ich kann mir mein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
Frage: Was darf auf deinem Schreibtisch nicht fehlen?
Antwort: Etwas zu trinken. Das vergesse ich nämlich mal ganz gerne.
Frage: Was war das Schönste, das du jemals erlebt hast?
Antwort: Ich kann zwar nicht sagen, welcher Moment der schönste bislang gewesen ist, aber eines weiß ich ganz sicher: Dass mir mein Freund im letzten Jahr meinen Kindheitswunsch erfüllt und mich ins Disneyland Paris eingeladen hat, zählt definitiv zu jenen Momenten, die einen Platz in meinem Herzen haben.
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