
Frage: Aktuell konntest du mit deinem Roman ‘Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrophen’ schon Erfolge sammeln. Was steht als nächstes auf dem Plan? Arbeitest dugerade an einer neuen Geschichte?Antwort: Danke erst mal für das Interview und die Möglichkeit mich vorzustellen! Der Plan für 2021 ist tatsächlich sehr vollgepackt. Ich habe vier Manuskripte in den Startlöchern und hoffe, dass zeitlich alles so klappt, wie ich mir das wünsche, damit sie auch alle vier dieses Jahr veröffentlicht werden. Darunter ist erst mal auch eine Neuauflage von „Liebe, Männer, Eierlikör … und andere Katastrophen“, im Sommer möchte ich gerne den zweiten Teil „Liebe, Männer, Eierlikör … und noch mehr Katastrophen“ auf den Markt bringen und im Spätherbst soll es dieses Jahr dann auch eine Weihnachtsgeschichte über das Sternderl geben. Außerdem habe ich in den letzten Monaten „zum Ausgleich“ ein Buch in einem ganz anderen Genre geschrieben, das allerdings unter einem geschlossenen Pseudonym veröffentlicht wird. Das ist mehr oder weniger ein kleines „Experiment“ und wird mein erster Alleingang im SP sein. Es dient v.a. dazu, die Abläufe gut zu kennen, bevor ich mich an die Veröffentlichung der Elsa Bücher im SP wage.
Frage: Dein Pseudonym ist gleichzeitig der Name deiner Protagonistin. Wie kam es dazu?
Antwort: Die Frage bekomme ich öfter mal gestellt. Ja, ich gebe zu, das kann ein wenig verwirren, was aber keine Absicht ist. Mittlerweile schreibe ich seit 15 Jahren unter dem Pseudonym Elsa Stern. Das Ganze begann aber eigentlich damit, dass ich selber auf einer Singleplattform ein paar Erlebnisse der anderen Art hatte und diese irgendwie aufarbeiten musste. Deswegen habe ich angefangen im Internet zu bloggen, wollte aber aus diversen Gründen nicht meinen richtigen Namen unter den Blog setzen und schrieb dann eben unter dem Pseudonym Elsa Stern über mich als Elsa Stern. Nach und nach hat sich dann mein Privatleben aber beruhigt und ich habe mir immer mehr Geschichten einfach ausgedacht und so ist aus der Elsa Stern im Blog dann eine eigenständige Figur entstanden, die ihr ganz eigenes Leben führt, das mit meinem nichts mehr zu tun hat. Allerdings war der Blog bzw. später dann auch die wöchentliche Kolumne, die ich in einer österreichischen Zeitschrift geschrieben habe, relativ erfolgreich und viele Leserinnen kannten „mich“ dann schon unter dem Namen Elsa Stern, deswegen wollte ich das Pseudonym nicht aufgeben. Die Figur der Elsa selbst anders zu nennen, brachte ich aber auch nicht übers Herz. Mittlerweile ist es so, dass ich das Sternderl mehr wie eine kleine Schwester von mir sehe, auf die man immer aufpassen muss und vor der man seinen Eierlikör verstecken muss. 😉
Frage: Fließen bei dir auch Charaktereigenschaften von dir selbst in deine Protagonisten ein?
Antwort: Das schließt wunderbar an die vorherige Frage an 😊 Nachdem ich ganz zuBeginn über mich selber geschrieben habe, gibt es auf jeden Fall ein paarCharaktereigenschaften, die ich mit Elsa teile. Ich bin oft auch extrem schusseligunterwegs, „zerdenke“ sehr viel und das eine oder andere Fettnäpfchen, in das Elsatappst, könnte so oder ähnlich auch mir selber passieren. Andererseits ist es aber auchso, dass ich versuche, mir ein paar der Eigenschaften, die Elsa hat, abzuschauen. Sienimmt das Leben und die Probleme, die sie hat, nicht so ernst sondern eher mit einergehörigen Portion schwarzem Humor und Sarkasmus und ist im Grunde auch immeroptimistisch, das sind z.B. zwei Eigenschaften, die bei mir selber noch ausbaufähig sind.Also manchmal, wenn mich ein Problemchen zwickt, dann setze ich mich tatsächlich hinund überlege, was die Elsa in so einer Situation wohl machen würde.Es gibt aber auch Bereiche, da sind wir völlig konträr. Ich bekomme beispielsweise seitdem Erscheinen des Buches von allen möglichen Bekannten und Freunden ständigEierlikör geschenkt, den ich selber aber gar nicht soooo gerne trinke.
Frage: Wie gehst du mit negativer Kritik um?
Antwort: Ich hatte bis jetzt das Glück, dass ich mir darum nicht so viel Gedanken machen musste, aber natürlich war die „Angst vor Verriss“ da, vor allem beim ersten Buch, da man ja nicht weiß, wie die Leser darauf reagieren. Mir selber helfen die folgenden Überlegungen:
1. Jeder hat einen anderen Geschmack und jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung. So wie mir nicht alles gefällt, was andere toll finden, mag auch nicht jeder das, was ich toll finde. Mein Anspruch bei meinem Roman war, dass ich etwas schreibe, was ich selber gerne lesen möchte und so wie das Buch im Endeffekt geworden ist, war es für mich genau richtig. Ich war beim Schreiben also selber meine Zielgruppe. Dass das dann nicht jeder genauso toll findet wie ich, ist einfach ein Fakt. Man kann es nicht allen Recht machen, aberich bin stolz auf mein Buch. Ich hätte es auch anders schreiben können, so dass es vielleicht mehr „markttauglich“ ist, aber dann könnte ich auch nicht zu 100% voll und ganz dahinterstehen.
2. Ich weiß, dass mein Buch Ecken und Kanten hat, an denen sich einige Leserinnen stoßenwerden. Das fängt bei der Sprache an, die bewusst österreichisch klingt und auch österreichische Ausdrücke enthält, und hört beim Humor auf, den nicht jeder mag. Andererseits sind es aber genau diese Ecken und Kanten, die ein gewisses Alleinstellungsmerkmal darstellen, auf das ich nicht verzichten möchte und ich habe auch gemerkt, dass es genau das ist, was viele Leser so toll an dem Buch finden, dass es eben mal ein wenig „anders“ ist.
3. Bei Kritik kommt es immer auch darauf an, was man damit anfängt oder anfangen kann. Von konstruktiver Kritik kann man lernen oder sie auch abhaken unter dem Motto „Let’s agree to disagree“. Bei meiner Lovelybooks Leserunde z.B. war das Echo durchwegs sehr positiv, ein paar Details wurden aber von mehreren Leserinnen angesprochen, die ich selbst beim Schreiben gar nicht auf dem Schirm hatte und an denen ich bei der Neuauflage arbeiten kann. Andere Kritik, die sich nicht auf den Inhalt des Buches selbst bezieht oder überhaupt einfach nur eine nicht begründete Meinung ist, nehme ich mir weder zu Herzen noch ernst.
Frage: Nie wieder schreiben oder nie wieder lesen?
Antwort: Die Frage ist ja mal so richtig gemein! Spontan hätte ich wahrscheinlich gesagt… nie wieder schreiben. Einfach aus dem Grund, weil Lesen für mich ein Grundbedürfnis ist und weil ich zu neugierig und wissensdurstig bin, um auf die Gedanken und das Wissen anderer verzichten zu wollen. Ich meine, stell dir bloß mal vor, du hast Schnupfen und Ausschlag und könntest nicht bei Dr. Google „nachlesen“, was da zu tun ist… Andererseits ist Schreiben für mich Kommunikation und hatte für mich auch lange eine therapeutische Komponente. Es ist also wirklich eine ziemlich schwierige Frage. Kann ich mir nicht lieber den linken Arm abhacken lassen?
Frage: Mit welchem Buch hat deine Leidenschaft fürs Lesen begonnen?
Antwort: Ich möchte an der Stelle gerne meinen Eltern die Schuld für meine Leseleidenschaft geben. Sie haben mir als Kind immer vor dem Einschlafen vorgelesen. Mit fünf Jahren habe ich mir das Lesen dann selbst beigebracht, weil ich nicht mehr abhängig davon sein wollte, ob meine Eltern Zeit zum Vorlesen haben. Eins der ersten Bücher, das ich selbst gelesen habe, war „Pipi Langstrumpf“ – eine Figur, die ich nach wie vor liebe unddie auch Vorbild war, als ich mir meine Haare rot gefärbt habe. Sehr viel später hat ein Buchdann aber meinen gesamten Lebensplan über den Haufen geworfen. Das war Harry Potter und diese Reihe war dafür verantwortlich, dass ich zwei Wochen vor der Inskription fürs Studium noch mal von Jura auf Germanistik und Anglistik umgestiegen bin (was ich bis heute auch nicht bereut habe).
Frage: Magst du bookish merch? Falls ja: Welcher ist dein liebster?
Antwort: Ich muss zugeben, dass ich nie die Leserin war, die ihr Bücherregal nach Farben sortiert hat oder es besonders dekoriert hat, obwohl ich das total schön finde und die „Shelfies“ immer bewundere! In meinen Bücherregalen herrscht das geordnete Chaos, was aber nur daran liegt, dass ich zu wenig Regal habe und nicht etwa daran, dass ich zu viele Bücher hätte! Bookish Merch wurde bei mir also eigentlich erst Thema, als mein eigenes Buch erschienen ist, weil ich gemerkt habe, wie viel Spaß es mir macht, Postkarten, Lesezeichen und andere Goodies zu designen. Mein liebster Merch sind Buchbeutel und Taschen oder doch Postkarten… oder Kerzen? Hmmm… 😉
Frage: Beschreibe dich mit einem Wort:
Antwort: Anders. Ich habe schon öfter mal das Feedback von Lesern bekommen, dass sie sich mich ganz anders vorstellen, als ich tatsächlich bin. Eine kleine Geschichte dazu: Ich war mal auf einem Bloggertreffen mit Lesern und Bloggern, bei dem ich mich mit meinem echten Namen vorgestellt habe. Irgendwann im Laufe des Abends kam dann die Sprache auf „Elsa Stern“ und jemand meinte, dass „sie“ ja auch zugesagt hätte zu kommen. Da musste ich mich dann „outen“ und hab nur ganz ungläubige Blicke geerntet. Ich hab dann sehr gelacht, als eine Leserin meinte, sie hätte gedacht, dass ich viel „ausgeflippter“ wäre.
Frage: Welches Buch steht ganz oben auf deiner Wunschliste?
Antwort: Ich muss jetzt ein Geständnis ablegen: Ich habe keine, und ich meine damit absolut keine Zurückhaltung, wenn es um Bücher geht. Das heißt, wenn ich ein Buch lesen will, dann wird das sofort gekauft, entweder als E-book oder noch besser als Hörbuch, ich kann dann nicht warten und das lange auf eine Wunschliste schreiben, darum habe ich sowas auch nicht. Es gibt aber ein paar Bücher, die ich ganz gerne signiert hätte, sowas steht dann schon auf meiner Wunschliste 😊
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