
Frage: Du bist nicht nur Autorin, sondern gestaltest auch noch Textilien und andere Dinge bei “kleinkariert³” und mit “Buchstaben-Liebe” auch deine eigene Seite für deine Fotografie, Geschenkkarten und Wanddekoration. Wie schaffst du es dabei noch Familie und das Autorensein unter einen Hut zu kriegen?
Antwort: In aller erster Linie bin ich im Moment Mutter, weil meine Kinder mit 8 Monaten und vier Jahren noch zu klein sind. Das Autorendasein habe ich schon früher begonnen und immer neben meinem Brotjob versucht durchzuführen. Und es soll irgendwann mein Hauptjob werden. Als ich dann in die erste Elternzeit bin, wusste ich, dass ich nicht zurück will und mich kreativ ausleben möchte. Buchstaben-Liebe habe ich angefangen, als ich zum ersten Mal schwanger war. Da bin ich viel draußen rumgelaufen und habe Buchstaben gesucht und fotografiert. Die Grafiken für Kleinkariert³ habe ich teilweise schon in der Schule angefertigt. Ich habe gemerkt, dass ich, wenn ich mal wo nicht weiterkomme, meine Kreativität in andere Bahnen lenken muss. Dadurch habe ich keine Schreibblockaden mehr. Ganz oft kriege ich nicht alles unter einen Hut. Immer eines nach dem anderen und gerade jetzt im Lockdown war ich froh, wenn ich eine Sache am Tag für mein Autorenleben schaffte. Zum Glück kann man Mails mittlerweile unterwegs vom Handy aus schreiben. Es gibt Dinge, die stehen ewig auf meiner todo Liste, manches kann nicht so lange liegen bleiben, dann darf der Große auch mal ein Hörspiel mehr hören.
Frage: Ganz klassisch: woher nimmst du deine Ideen?
Antwort: Durch alles Mögliche: Musik, Filme, Serien, andere Bücher. Manchmal braucht es nur ein Wort oder eine Zeile in einem Song und im Kopf beginnt es zu rattern.
Frage: Durch Walter Moers bist du auf Fantasy gestoßen und schreibst auch in diesem Bereich. Gibt es denn auch einen Autor/ eine Autorin, die dich zu New Adult inspiriert hat?
Antwort: In 2019 hat mich eine Freundin mit in After Passion ins Kino genommen. Ich kannte die Reihe vorher überhaupt nicht, habe danach aber alle Bücher von Anna Todd verschlungen. Ich glaube, dass war der Anstoß für mich, mir dieses Genre mal genauer anzusehen.
Frage: All deine Projekte zeigen, dass du ein unglaublich kreativer Mensch bist. Hast du denn auch Phasen, in denen du dich selbst überzeugen musst mit einem Projekt zu starten/ anzufangen?
Antwort: Nee, im Gegenteil, mein Mann muss mich immer bremsen, dass ich nicht tausend neue Dinge beginne. Das schafft er aber nicht. Ich muss eher aufpassen, dass ich mich nicht verzettele und zu viel will. Das einzige, wo ich mich gerade aufraffen muss fertig zu werden ist mit Moonwitch 3, weil die Geschichte schon so lange fertig in meinem Kopf ist, aber eben noch nicht auf Papier.
Frage: Was gefällt dir am besten am Selfpublishing?
Antwort: Es gibt niemanden, der einem reinredet, dass die Geschichte anders sein müsste. Dass der Protagonist einen anderen Job bräuchte oder andere Haarfarbe, nur weil das gerade angesagt ist und sich besser verkauft. Ich kann tun und lassen, was ich will.
Frage: Was war das schönste Kompliment bezüglich des Schreibens?
Antwort: Die ersten Rezensionen zu lesen, die ich zu meinem aller ersten Roman bekommen habe und das auch noch von völlig Fremden. Es war ein tolles Gefühl, dass es den Leuten tatsächlich gefällt, was ich schreibe.
Frage: Was haben all deine Protagonisten gemeinsam?
Antwort: Den Herzschmerz fürchte ich. Aber keine Sorge. Am Ende bekommen alle ihr Happy End.
Frage: In welche Buchwelt würdest du selbst am liebsten eintauchen (irrelevant ob deine eigene oder eine andere)?
Antwort: Ich glaube am liebsten in eine wie die von Astrid Lindgren. Ich brauche keine große Fantasywelt, Gerne wäre ich dieses Jahr länger nach Schweden gefahren. Hätte die Natur und die Ruhe genossen. Aber das verschieben wir jetzt auf nächstes Jahr.
Frage: Gibt es etwas, dass du an Bookstagram verbessern würdest, wenn du es könntest?
Antwort: Nicht direkt verbessern, aber zum einen finde ich das Streben nach einem perfekten Feed mit immer den gleichen Bildern etwas übertrieben. Mir ist klar, dass es einen Wiedererkennungswert geben soll. Aber ich finde, man sollte sich da nicht verbiegen. Und zum anderen nerven mich manchmal die Hypes ein bisschen, die es um bestimmte Bücher gibt. Da sieht man dann nichts anders mehr, obwohl es doch so viele tolle Bücher gibt, die es ebenfalls verdient haben, gezeigt zu werden.
Frage: Kannst du uns schon was über deine neuen Projekte erzählen? Was steht als nächstes bei dir an?
Antwort: Also zum einen muss ich noch meine Trilogie beenden, also den letzten Moonwitch Band schreiben. Und dann natürlich „Im Regen so fern“, der zweite Band. Dann arbeite ich gerade an einem Young Adult Roman. Aber auch ein Fantasyroman über eine Urban Legend aus meiner Nähe soll es von mir geben.
Kommentar verfassen