
Frage: Du hast mit Ivy Andrews, Ivy Innings und Violet Truelove drei Pseudonym geschaffen für deine Geschichten. Wie kam es dazu?
Antwort: Das hat sich so ergeben. Als Violet hatte ich angefangen. Da war das Buch fertig und ich brauchte ein Pseudonym und ich hatte Lindsay, der Protagonistin aus Ein Surfer zum Verlieben, eine Freundin aus Deutschland zur Seite gestellt und diese Violet Truelove genannt und dachte, warum nenne ich mich nicht einfach so? Im Nachhinein hätte ich mir lieber irgendwas anderes überlegen sollen, denn die Leute denken immer, dass ich die Violet aus dem Buch bin und ihre Eigenschaften habe. Tja, hinterher ist man immer schlauer.
Ava wurde ich dann, weil es eben zwischen einem zeitgenössischen Liebesroman und New Adult Romance deutliche Unterschiede gibt … Ich wollte da niemanden von meinen „Stammlesern“ verprellen, wenn die Protagonisten jünger werden und es wilder zur Sache geht. Ivy kam hinzu, weil die Agentur das gerne so wollte. Ein bisschen schräg, denn Ivy und Ava machen ja im Prinzip das Gleiche.
Frage: Letztes Jahr hast du den Lovelybook Lesepreis gewonnen. Welches schriftstellerische Ziel hast du noch?
Antwort: Das war ziemlich cool und ich freue mich immer noch sehr darüber. Schriftstellerische Ziele habe ich momentan keine. Einfach, weil ich gemerkt habe, dass es mir nicht gut tut, so hohe Erwartungen zu haben. Mit L.O.V.E. habe ich die Spiegelbestsellerliste angepeilt und ehrlich gesagt, war ich ziemlich enttäuscht, dass das nicht geklappt hat. Der Frust darüber hat mich regelrecht blockiert, denn ich wollte es so sehr und habe so hart dafür gearbeitet und dass es nicht gereicht hat, war einfach extrem deprimierend. Allerdings hat es mich auch dazu gebracht zu hinterfragen, warum ich so ehrgeizig bin und ich glaube, dass das gut war.
Frage: Welcher deiner Protagonisten hat dir am meisten Kopfzerbrechen bereitet?
Antwort: Ach, da gab es den einen oder anderen, der mich gequält hat. Brad und Dean aus der Waves of Love Reihe, Devon aus Devon’s Darkness und Henri aus der L.O.V.E.-Reihe haben mir allesamt das Leben schwer gemacht. Ich liebe tortured heroes und möchte, dass man sie versteht. Daher versuche ich zu zeigen und zu erklären, warum diese Figuren sind wie sie sind und das kostet manchmal viel Kraft, weil man sich in das, was sie erlebt haben und was es mit ihnen gemacht hat, hineinversetzen und einfühlen muss. Tränen sind also vorprogrammiert.
Frage: Aus welcher Sicht schreibst du am liebsten: Mann oder Frau?
Antwort: Ich schreibe sehr gerne aus männlicher Sicht. Und ich glaube, dass das meinen Leser*innen auch besser gefällt. Wobei ich nicht ganz sicher bin, denn was ich auch glaube ist, dass sie mit weiblichen Figuren weniger nachsichtig/ungnädiger sind als mit männlichen.
Frage: Mit Truelove Coverdesign lebst du auch eine weitere kreative Ader aus. Wenn du dich entscheiden müsstest für einen Bereich, welcher wäre es?
Antwort: Bevor ich Autorin wurde, habe ich Kommunikationsdesign studiert und eine ganze Weile als Grafikerin und Hochzeits- und Porträtfotografin gearbeitet. Meine Leidenschaft gehört definitiv dem Schreiben, aber davon zu leben ist schwer. Ohne Grafikjobs würde ich oft nicht über die Runden kommen, also kann ich mich nicht entscheiden. Sorry 😉
Frage: Was wissen deine Leser noch nicht über dich?
Antwort: Puh, gute Frage … ich bin eigentlich sehr nahbar und auch recht impulsiv, weshalb meine Leser*innen eigentlich viel zu viel über mich wissen. Ich spreche auch offen über Probleme wie mein ADHS oder meinen Burn Out, sowie die Trauer rund um den Tod meines Opas. Auch, dass ich pansexuell bin, weil ich mich in die Seele eines Menschen verliebe und nicht in sein Geschlecht, ist kein Geheimnis. Ich stehe öffentlich zu meinen Schwächen (furchtbare Hausfrau, waschechte Chaosqueen, miserabel in Mathe – ehrlich, selbst das kleine Einmaleins ist eine Herausforderung – Physik und Chemie), oute meine große Meer-, England- und Irlandliebe (Ja, ich habe den Blarney Stone geküsst) und berichte regelmäßig von meinen Reisen oder was mich umtreibt. Lieblingssong, Lieblingsgetränk, Lieblingsessen … In irgendeinem Interview aus den letzten Jahren findet es sich.
Wobei, ich glaube, dass ich noch nie nach meiner Schuhgröße gefragt worden bin. Ich habe Schuhgröße 41 obwohl ich bloß 167cm groß bin. Tada, da ist mir ja doch noch eine echt spannende Info eingefallen. *lach
Frage: Welches Buch steht ganz oben auf deiner Want-to-read-Liste?
Antwort: Sooo viele, aber ich habe gerade eine brutale Leseflaute. 😦 Aber danach liegen von Kathinka Engel „Love is Wild“ und von Sophie Bichon „Wir sind das Feuer“ und „Wir sind der Sturm“ bereit.
Frage: Hast du einen anderen Autor als Vorbild?
Antwort: Ja, ich mag Stephen King. Er ist ein Meister darin Atmosphäre zu erschaffen. Etwas, das mir zugegeben schwerfällt. Dialoge gehen mir immer leicht von der Hand, aber das Beschreiben von Örtlichkeiten/Personen weniger und bei ihm scheint es, als würde er beidem mühelos Leben einhauchen.
Frage: Was ist das Lustigste, das dir jemals passiert ist?
Antwort: Oh Gott, ich habe ein Gedächtnis wie ein Schweizer Käse, aber zum Glück ist erst vor zwei Wochen etwas echt Lustiges passiert. Also zumindest war es für meine Familie witzig. Für mich war es im Nachhinein Arbeit und auch etwas peinlich, weil mein Fauxpas so krass klischeehaft war. Ich sage bloß Mixer, Deckel vom Mixer und ich … Es spritzte bis an die Decke, sorgte aber immerhin für reichlich Gelächter bei den Kindern. Die sind von ihrer Mutter, der Chaosqueen, solche Aussetzer gewohnt. Ach, und gestern erst habe ich bestimmt zehn Minuten versucht Erdnusssoße zu kochen … Allerdings war der Herd aus.
Frage: Wenn du 10 Jahre in die Vergangenheit reisen könntest, würdest du alles erneut so machen?
Antwort: Nein, ich würde versuchen mich weniger unter Druck zu setzen (gerade, was das Schreiben anbelangt) und meine innere Getriebenheit früher in den Griff zu bekommen. Und ich würde einfach mehr an mich glauben und die Selbstzweifel zum Teufel jagen. Irgendwie kann man sich das Leben nämlich auch selbst schwer machen, indem man sich ständig überfordert und zu viel von sich verlangt.
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